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Filmprojekt
VIRULENZ ARBEIT
Video (25 min.)
Wir sind alle mit der Selbstverständlichkeit aufgewachsen, dass
alle Erwachsenen “arbeiten gehen“ müssen. Unübersehbar
war, dass alles, was wir zum Leben brauchen „erarbeitet“ werden
muss.
Wir Menschen der industrialisierten Welt sind allesamt sozialisiert in
einer unvorstellbaren Idealisierung der Arbeit. Unsere durch Arbeit artikulierte
Tüchtigkeit sowie die der Generation vor uns erscheint uns gemeinhin
als Basis des gesellschaftlichen Wohlstands und dient uns zugleich als
Abgrenzung gegenüber Kulturen, in denen Arbeit (noch) nicht jene
herausragende Bedeutung genießt wie bei uns. Unsere Gesellschaft,
die ja auch nicht zufällig häufig als „Arbeitsgesellschaft“
bezeichnet wird, ist zutiefst von Arbeit geprägt. Tatsächlich
bestimmt die Arbeit nicht nur Einkommen und Lebensstandard sondern auch
Selbstwertgefühl und gesellschaftliche Stellung. Wir arbeiten keineswegs
nur, um ökonomisch zu überleben, wir definieren uns über
Arbeit; sie ist das strukturierende Merkmal unserer Existenz und sie vermittelt
uns unser Selbstverständnis als Mensch. Arbeit scheint das einzige
sinnstiftende Element in unserer Gesellschaft zu sein. Begriffe wie „Muße“
oder „Müßiggang“ sind ausgestorben oder negativ
besetzt. Die Bereitschaft zur Arbeitsverausgabung gilt als ein ganz wesentliches
Kennzeichen eines „achtenswerten“ Menschen, und für die
Majorität der Bewohner ist die Arbeit auch jenes selbstverständliche
„Geländer“ an dem entlang ihr Leben organisiert ist.
Trotz vieler Differenzen stellt man sich in der Politik von rechts bis
links gegenwärtig eine gemeinsame Hauptfrage: Wie Arbeit schaffen?
– Dass diese geschaffen werden muss, sie Voraussetzung und Bedingung
des Lebens zu sein hat, ist indes unhinterfragter Konsens.
Geprägt durch das herrschende Bild von „Arbeit“ und
ihrer Unverzichtbarkeit erschien es ARTBRUT – Marika Schmiedt (freischaffende
bildende Künstlerin, Filmemacherin) und Claudia Fischer (Filmemacherin)
– unumgänglich dieses ungebrochene Pflichtbewusstsein zu hinterfragen.
ERGEBNIS –
ein 25minütiges Video mit dem Titel VIRULENZ ARBEIT
VIRULENZ ARBEIT führt in sieben Ausschnitten – Ursprung der
Arbeit, Assoziationen zum Begriff Arbeit, Situation der Frau im Zusammenhang
mit Arbeit, Einfluss von Arbeit auf die Gesellschaft, Arbeit und Gesellschaft,
Sinn von Arbeit und Müßiggang – durch die arbeitsorientierte
Gedankenwelt von Frauen.
Virulenz Arbeit zeigt unterschiedlichste Frauen mit unterschiedlichsten
Lebensentwürfen und Ansichten. Vorherrschende Gesellschaftsstrukturen
und das Selbstverständnis von Arbeit spiegeln sich in einem Streifzug
wieder.
Im Film werden ausschließlich Frauen zu ihrem persönlichen
Zugang zu Arbeit befragt.
Virulenz Arbeit soll zum Nachdenken anregen, Diskussionsgrundlage sein
und einen Beitrag leisten, Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. |
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demo 1'22 (7,63MB .wmv) |